Vorwort — von Regierungsrat Conradin Cramer
Grenzen überschreiten – das gehört zum Alltag in unserem Kanton. Am Dreiländereck im Rheinhafen können wir die Grenzen zwischen den drei Ländern sprichwörtlich überspringen, die Drämmli verbinden uns ganz selbstverständlich mit Endstationen in Deutschland und Frankreich, Hochhäuser überwinden in der Luft die Grenzen, die der knappe Raum am Boden vorgibt. Da passt ein Festival wie Interfinity, das Unbegrenztheit schon im Namen anklingen lässt, ganz ausgezeichnet zu Basel.
Auch diesen Frühling tritt dieses Festival an, die verschiedensten Grenzen zu überwinden: Grenzen innerhalb der Musiksparten, zwischen verschiedenen Kunstformen, zwischen Kunst und Wissenschaft und auf viele weitere Arten, deren Aufzählung auch die Grenzen dieses Vorworts sprengen würde. Mit seiner konsequenten Grenzüberschreitung macht das Festival nicht einmal bei seinem eigenen Namen Halt: Mit dem neuen Namen Interfinity möchte es seine interdisziplinäre Herangehensweise noch deutlicher herausstreichen.
Als Erziehungsdirektor bin ich besonders auf die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz gespannt, die uns die diesjährige Festival-Ausgabe verspricht. Auch wir am Erziehungsdepartement machen uns seit Längerem Gedanken zum produktiven Einsatz von künstlicher Intelligenz an unseren Schulen. Interfinity bietet uns eine Annäherung von den verschiedensten Seiten: aus wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht mit einer entsprechend besetzen Podiumsdiskussion; literarisch mit einer Lesung; musikalisch mit Konzerten – und, für mich das Highlight, spielerisch mit einer Gameshow, bei welcher es der Mensch mit der Maschine aufnimmt. So treten menschliche Komponisten gegen Kompositionen an, die von künstlicher Intelligenz generiert worden sind. Am Ende kann das Publikum abstimmen: Dieses Stück, das klang wie von Bach – hat das jetzt ein Mensch im Stil von Bach komponiert? Oder wars der Computer, der von einem Menschen mit den entsprechenden Befehlen gefüttert wurde? Ich freue mich, dass zu diesem spannenden Projekt auch Absolventinnen und Absolventen unserer Hochschule für Musik beitragen. Und als wäre all das nicht schon aufregend genug: Natürlich wäre Interfinity nicht Interfinity, wenn das Ganze nicht auch noch durch Visual Arts und einen Beitrag der Wissenschaft vervollständigt würde.
Den Organisatorinnen und Organisatoren dieses aussergewöhnlichen Festivals danke ich für ihren grossen Einsatz. Und den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich grenzenlos inspirierende Momente und Erlebnisse am Interfinity 2024.
Dr. Conradin Cramer, Regierungsrat
Vorsteher Erziehungsdepartement Basel-Stadt